Ende der Sechziger komponierte der Jazz-Posaunist Albert Mangelsdorff die Ballade "A Certain Beauty". Kurze Zeit später verließ er die vorgegebenen Pfade seines Instruments und perfektionierte eine neue Spielweise: Er spielte einen Ton und sang zugleich einen anderen durch das Instrument. Was bedeutet es, wirklich frei zu spielen? Diese Frage treibt die improvisierte Musik um. Besonders im letzten Jahrhundert sind zahlreiche Musiker-Szenen und Genres entstanden, die ganz unterschiedliche Antworten anbieten.
-Krimikomödie- Die Kunsthistorikerin Ruth Köckel-Simons wird tot in der Universität gefunden - erhängt im Hörsaal. Die Kolleginnen und Kollegen nannten sie spöttisch "Mona Lisa". Die Studierenden aber mochten sie. Oder trügt der Schein nur? // Von Lothar Schöne / Regie: Annette Kurth / WDR 2019 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
-Krimi- Bürgerkrieg auf deutschem Boden. Bayern spaltet sich vom Rest des Landes ab. Als in der Kampfzone "NeuNuernberg" Waffenruhe herrscht, wagen sich Kriegsberichterstatter Ferdinand von Zastrow und Praktikantin Luzy Pape hinein. // von Martin Heindel / Musik: Hans-Christian Fuss / Stiftung Wiederaufbau / Regie: der Autor / WDR 2018
Wie baut man sich nach Flucht und Vertreibung eine neue kulturelle Heimat auf? Was nimmt man mit? Was lässt man zurück? Das Singspiel "Im Weißen Rößl" von 1930 ist das Heimatstück des deutschen Revuetheaters - und wurde von den Nazis verboten. In zahlreichen Inszenierungen geflüchteter Europäer:innen lebte es jedoch weiter, zum Beispiel in Jimmy Bergs Bearbeitung "Das Weiße Rössl am Central Park - in schlechtem Deutsch und ebensolchem Englisch", das im Emigranten-Treffpunkt Café Vienna in New York gespielt wurde. Zwischen Wien, Berlin und New York nähern sich Johannes Müller und Philine Rinnert der Geschichte des emigrierten Autors Jimmy Berg und seiner "Rössl"-Version. Archiv-Funde, biografische Bruchstücke, Interviews mit Weggefährten und die Musik der berühmten Revuevorlage verschmelzen zu einem Sing-Hörspiel über jüdisch-deutsche Fluchterfahrung und die Suche nach Heimat.
Hörspiel nach dem gleichnamigen Kurzroman von Arno Schmidt. Arno Schmidt lässt in seiner Paradies-Dystopie, erschienen 1951, die letzten beiden Überlebenden eines Atomkrieges auf der verwaisten Erde aufeinandertreffen. Eigensinnig und lustvoll geht es zwischen Adam und Eva zu, nachdem die Eine den Anderen um ein Haar erschossen hätte. Anna Pein hat Schmidts Endzeit-Vision weitergeschrieben und um zahlreiche aktuelle Zeitbezüge und Plagen der Menschheit erweitert: "Kultur!? Was war denn das zuletzt für eine miese Melange aus Instagram und Staatsknete und Internet und Kapital in ewiggleichem GV mit dem Pietismus?!"
"Bleiben Sie zuversichtlich! Bleiben Sie gesund!" Berlin zu Beginn der Pandemie, eine Mittvierzigerin in Quarantäne. Mehr als um ihre eigene Gesundheit sorgt sich ´Mo´ um das Leben ihrer Mutter im Pflegeheim. In dieser Krise gilt es, eine Monsterwelle aus Ungewissheit, Sorge und Machtlosigkeit zu surfen. ´Mo´ stellt sich den Herausforderungen mit Zärtlichkeit und Humor. Ein Hörspiel über Gefühle, die im Pandemie-Alltag zwar entstehen, aber wenig Platz haben. // Mit Wiebke Puls, Leonard Dölle, Helga, Fellerer, Shenja Lacher, Anna Gesa-Raija Lappe, Anna Graenzer, Julia Cortis, Johannes Hitzelberger, Beate Himmelstoß, Friedrich Schloffer//Komposition: Andreas Koslik/ Regie: Alexandra Distler/ BR 2021// Aktuelle Hörspiel-Empfehlungen per Mail: www.hörspielpool.de/newsletter
Oliver Klucks satirisches Hörspiel über deutsche Gegenwart und Vergangenheit. Über ICE-Fahrten, ostdeutsche Provinz und Gerhart Hauptmann. Zornig, komisch, gnadenlos.
-Coming-Of-Age- Sommer 2019: Das Abi ist geschafft und die Freiheit ruft. Joni, Hanna Theresa, Mattia und Flachmann haben große Pläne: Die eigene Italo-Disco-Band und vier Wochen Italien samt Videodreh. Aber mit welchem Geld? // Von Kristin Höller / Musik: Mirko Hecktor / Regie: Hannah Georgi / WDR 2021 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
Tiflis im Sommer 2012. Sengende Hitze lähmt die Hauptstadt Georgiens. Surab, arbeitsloser Familienvater, versucht die Zeit tot zu schlagen. Vom Balkon aus beobachtet er seinen neuen Nachbarn in der gegenüberliegenden Wohnung: Einen jungen Mann mit auffälligen Sportwagen und einem älteren Liebhaber. Heimlich beginnt er, die nächtlichen Besuche zu fotografieren, bis er Zeuge eines Verbrechens wird. Es ist die Karrierechance seines Lebens: Der mysteriöse Lover ist ein hoher Beamter im Geheimdienst. Doch während Surab für die Zukunft seiner Familie alles auf eine Karte setzt, spitzt sich die Lage gefährlich zu: Demonstranten fluten die Straßen und fordern den Sturz der Regierung. Eine packende Geschichte über die georgische Gesellschaft zwischen Stillstand und Umbruch, Tabu und Tradition.
-Roadtrip- Bernhard ist 82, extrem kurzsichtig und schon schwer vergesslich. Eigentlich wollte er sich ein Handy kaufen. Doch dann wird´s ein Diktiergerät. Es wird zu Bernhards Begleiter auf seiner letzten großen Reise. // Von Mariann Kaiser / Regie: Robert Steudtner / WDR 2011 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter